Das Leben an der Dialyse & körperliche Aktivität

Einige Dialysepatienten verfügen aufgrund ihrer Erkrankung über eine eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit und leiden an Begleiterscheinungen.

Daraus folgt weiterer Muskel- und Knochenabbau. Deshalb -bleiben Sie in Bewegung, denn durch körperliche Aktivität und gezielte Bewegungsübungen können Sie dem entgegenwirken.

Und mehr noch:
Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt das allgemeine Wohlbefinden  und kann den allgemeinen Gesundheitszustand stabilisieren.

Hierbei ist zu beachten, dass Dialysepatienten aufgrund ihrer Erkrankung nicht alle Sportarten ausüben dürfen. Für ein routiniertes und strukturiertes Training kann jedoch zum Beispiel die Zeit während des Dialysevorgangs genutzt werden. Denn auch während der Dialyse kann ein zielführendes motorisches Bewegungsprogramm ausgeführt werden, welches genau auf Dialysepatienten zugeschnitten ist.

Schon 10 Minuten gezielte Gymnastik am Tag , können Ihre Beweglichkeit und damit Ihre Lebensqualität, Selbständigkeit und persönliche Zufriedenheit verbessern. Den Körper zu stärken, kann sich auch insgesamt positiv auf das Fortschreiten der Grunderkrankung auswirken.

Viele Dialysezentren bieten durch angegliederte Sport- bzw. Reha-Vereine dem Dialysepatienten zugeschnittene Aktivprogramme.

Falls Sie dazu Fragen und Interesse haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Nephrologen in der Dialyse.

Die Zeit während der Dialyse aktiv nutzen

Auch während der Hämodialyse ist es durchaus möglich Gymnastikübungen durchzuführen, die auf die Körperhaltung abgestimmt sind.

Die Zeit während des Dialysevorgangs kann so sinnvoll für ein routiniertes und strukturiertes Training genutzt werden.

Hierfür haben wir ein entsprechendes und zielführendes Programm entstellt, welches genau auf Sie als Dialysepatient zugeschnitten ist. Zu beachten ist eine langsame Gewöhnung an die sportliche Betätigung. Wichtig ist, dass Sie sich nicht körperlich überfordern, aber dennoch Ihrem Körper kleine entsprechende Reize setzen. So wird langsam nach und nach die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert.

Hier kann mit dem eigenen Körpergewicht, kleinen Gymnastikbällen, Therabändern und für die Fortgeschrittenen auch mit leichte Hanteln gearbeitet werden.

Im Abschnitt „Geeignete Gymnastikübungen für Dialysepatienten“ sind entsprechende Übungen je nach Trainingshilfe und ein Trainingsplan dargestellt.

Möglich ist auch ein leichtes Ausdauertraining mit einem Bett-Fahrradergometer – beziehungsweise einem  Arm- und Beintrainer.

Fragen Sie dazu in jedem Fall Ihren behandelnden Nephrologen in der Dialyse.

Positive Effekte für Dialysepatienten

Körperliche Betätigung ist für Dialysepatienten anstrengend und hat andererseits eben auch positive Effekte auf Körper
(Kraft, Ausdauer, Laborwerte) und Geist (Zufriedenheit, Selbständigkeit).

Untersuchungen haben gezeigt, dass eine regelmäßige körperliche Aktivität bzw. Training während der Dialyse zu einer Erhöhung der Muskelkraft und einer Verbesserung der Sauerstoffaufnahme führt. Durch die Bewegung werden die Herz- und Beingefäße besser durchblutet, was zusätzlich die Entgiftung während der Dialysebehandlung unterstützt.

Allein 10 Minuten Gymnastik am Tag kann für Dialysepatienten zu mehr Lebensqualität, Selbständigkeit und persönlicher Zufriedenheit führen – vielleicht sogar das Fortschreiten der Erkrankung positiv beeinflussen.

Den positiven Effekt eines regelmäßigen Trainings werden Sie bald in Ihrem Alltag spüren und auch Ihre Laborwerte können sich zunehmend verbessern.

Schon 10 Minuten gezielte Übungen täglich können Lebensqualität und Energie schenken, für Ihre Hobbys und Ihre Familie.

Die Wahl einer körperlichen Aktivität bzw. einer Sportart, sollte stets mit dem behandelnden Nephrologen abgesprochen werden.

Sportarten für Dialysepatienten

Wenn Sie als dialysepflichtiger Patient gern eine Sportart ausüben möchten, sind ein paar grundsätzliche Überlegungen hilfreich. Wenn eine Sportart schon vor der Erkrankung ausgeübt wurde, besprechen Sie mit dem Arzt, was für die weitere Durchführung zu beachten ist.

Möchten Sie mit einer Sportart neu starten, sollten Sie sich bewusst machen, welche Art der Dialyse sie gewählt haben.

Peritonealdialyse
Hämodialyse

– sehr gut geeignet:

Wandern
Fahrradfahren
Joggen

WICHTIG:

Auf Übungen, die den Bauchraum belasten sollte verzichtet werden.

– sehr gut geeignet:

Schwimmen
Fahrradfahren
spezielle Gymnastikübungen

WICHTIG:

Der Shunt muss beim Sport durch entsprechende Manschetten geschützt sein.

Die Wahl einer körperlichen Aktivität bzw. einer Sportart, sollte stets mit dem behandelnden Nephrologen abgesprochen werden.

Gymnastikübungen für Dialysepatienten

Wenn Sie sich als Dialysepatient für ein Aktiv-Programm während der Dialyse entschieden haben, möchten wir Ihnen zu allererst dazu gratulieren und freuen uns, Sie auf diesem Weg zu begleiten und Ihnen unsere fachliche Unterstützung anzubieten.

Zuerst ist eine langsame Gewöhnung an die sportliche Betätigung empfehlenswert.
Wichtig ist, dass Sie sich nicht körperlich überfordern, aber dennoch Ihrem Körper kleine entsprechende Reize setzen. So wird langsam nach und nach die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert.

In dem dargestellten Training sind alle wichtigen Muskelgruppen und Muskelketten einbezogen, die für Sie im Alltag wichtig sind und die entsprechenden Übungen Ihre Muskulatur stärken. Bei regelmäßiger Durchführung können Sie bald in Ihrem Alltag einen positiven Fortschritt spüren und auch Ihre Laborwerte können sich zunehmend verbessern.

Regelmäßige Bewegung mit gezielten Übungen kann Ihnen als Patient mehr Lebensqualität und Energie schenken, für Ihre Hobbys, Familie und Freunde.

Trainingsplan

Einen Trainingsplan mit täglichen Übungen für Dialysepatienten finden Sie hier zum Download.

Ausrufezeichen

Übung 1

Sitzen Hand an den Hinterkopf legen, Hinterkopf gegen Handfläche drücken, Spannung für 8Mehr

Sitzen
Hand an den Hinterkopf legen,
Hinterkopf gegen Handfläche drücken,
Spannung für 8 Sekunden halten
-> kurze Pause
-> 6 Wiederholungen

Ausrufezeichen

Übung 2

Sitzen Anheben des gestreckten Armes bis in die Senkrechte, einatmen; langsames Absenken desMehr

Sitzen
Anheben des gestreckten Armes
bis in die Senkrechte,
einatmen;
langsames Absenken des Armes,
ausatmen;
-> kurze Pause
-> 6 Wiederholungen pro Seite

Ausrufezeichen

Übung 3

Rückenlage Beine leicht angewinkelt aufstellen: Anziehen eines Beines in Richtung Oberkörper,Mehr

Rückenlage
Beine leicht angewinkelt aufstellen:
Anziehen eines Beines in Richtung
Oberkörper, langsame Streckung
des Beines,
Wichtig: Knie nie ganz durchstrecken!
-> kurze Pause
-> 6 Wiederholungen pro Seite

Ausrufezeichen

Übung 4

Sitzen auf der Bettkante Langsamer Wechsel von Rundrücken und Durchstrecken der Wirbelsäule bisMehr

Sitzen auf der Bettkante
Langsamer Wechsel von Rundrücken
und Durchstrecken der Wirbelsäule
bis in das Hohlkreuz
-> 6 Wiederholungen

Entspannung für Dialysepatienten

Eine mögliche Entspannungsübung ist die Progressive Muskelentspannung nach Methode des amerikanischen Arztes Edmund Jacobson.

  • Bei Stress oder Angst reagiert unser Körper mit einer reflexhaften Anspannung der Muskulatur.
  • Dagegen führt eine Lockerung der Muskulatur zu einem Ruhegefühl.
  • Die Progressive Muskelentspannung setzt auf ein gezieltes Anspannen und Entspannen der Muskulatur im Wechsel. Über die abwechselnde Anspannung und Entspannung einzelner Muskeln oder Muskelgruppen, kann ein vertieftes Ruhegefühl erreicht werden.
  • Progressive Muskelentspannung kann am besten im Liegen oder im Sitzen durchgeführt werden. Zu Beginn wird die Aufmerksamkeit auf die Atmung gelenkt, es sollte ruhig und bewußt ein- und ausgeatmet werden. Erst dann werden die Muskeln (z.B. Hand und Unterarm durch Ballen der Faust) jeweils für 5 – 10 Sekunden angespannt und direkt danach lockergelassen, entspannt. Wichtig ist, dass beide Körperseiten in die Methode integriert werden.
  • Diese Form der gezielten Anspannung und Entspannung sollte 15- ca. 25 Minuten durchgeführt werden, um direkt im Nachgang zu mehr innerer Ruhe und Balance zu gelangen. Langfristig nimmt in der Regel die Muskelspannung ab . Auch die Herz- und Atemfrequenz sowie der Blutdruck können positiv beeinflusst werden.
  • Die progressive Muskelentspannung wirkt sich wohltuend auf Körper und Geist aus. Sie kann zu mehr innerer Ruhe und Gelassenheit führen, kann Schlafstörungen und allgemein die Stressverträglichkeit verbessern.
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